{"id":670,"date":"2021-07-04T11:43:43","date_gmt":"2021-07-04T10:43:43","guid":{"rendered":"https:\/\/www.ragerman.de\/?p=670"},"modified":"2021-07-04T11:43:45","modified_gmt":"2021-07-04T10:43:45","slug":"frauen-und-freundinnen-nutzen-gern-die-ad-hominem-aggression","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ragerman.de\/frauen-und-freundinnen-nutzen-gern-die-ad-hominem-aggression\/","title":{"rendered":"Frauen und „Freundinnen“ nutzen gern die „Ad Hominem“ Aggression"},"content":{"rendered":"\n

M\u00e4nner sicherlich auch, aber dar\u00fcber kann ich gerade nicht berichten. Man k\u00f6nnte sagen es ist die Definition eines toxischen Menschen. In jedem Fall ist es ein wesentlicher Bestandteil der Agitation eines toxischen Menschen, die versucht subversive Aggression auf andere auszu\u00fcben und dabei meist auch penibel genau darauf achtet sich selbst, als Opfer darzustellen. Ein Teil dieses Verhaltens ist das ziemlich perverse „Argumentum ad hominem“<\/a>. Aber was ist es und warum ist es so besonders perfide?<\/p>\n\n\n\n

Gem\u00e4\u00df Definition beschreibt ein Argumentum ad hominem eine „Beweis[f\u00fchrung] [bezogen] auf einen Menschen)“. Es ist damit ein klassisches Scheinargument in einer Diskussion meist einem Streit. Der g\u00e4ngige Tenor in der Forschung zu Diskursanalyse zeigt, dass das Hauptproblem des Streitens daran liegt, dass man in seinem Verlauf den eigentlichen Gegenstand verl\u00e4sst. Eine Unvereinbarkeit und Unaufl\u00f6slichkeit eines Streits ist daher meist darin begr\u00fcndet, dass man sich irgendwann \u00fcber zwei g\u00e4nzlich verschiedene Themen streitet. Doch wie kommt es dazu? Eine Antwort darauf kann das Ad Hominem Verhalten liefern.<\/p>\n\n\n\n

Missbr\u00e4uchliches Ad Hominem<\/h2>\n\n\n\n

Als\u00a0missbr\u00e4uchliches ad hominem<\/em>\u00a0(abusive ad hominem<\/em>) kann diejenige Argumentationsweise bezeichnet werden, bei der eine Person unmittelbar angegriffen wird, um alle ihre Behauptungen zur\u00fcckzuweisen. Diese Argumentation weist das Muster auf: \u201eX<\/em>\u00a0ist ein schlechter Mensch, deshalb sollte man ihm keinen Glauben schenken\u201c.<\/p>Wikipedia<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n

Hierbei gibt es verschiedene Angriffsziele des Scheinarguments, die jedoch alle gemein haben die Glaubw\u00fcrdigkeit oder Kredibilit\u00e4t des Gegen\u00fcbers zu schm\u00e4lern und damit das zuvor Gesagte, meist dem sich konfrontierten Argument oder Vorwurf, in seiner Wertigkeit zu mindern. Zudem gibt es auch die „Ad Personam“ Argumentation bei der weniger generalisierte, sondern verst\u00e4rkt pers\u00f6nliche Merkmale in die Gegenargumentation aufgenommen werden. Die „Ad Personam Reaktion“ f\u00fchrt meist zu klassischen Beleidigungen. Eine weitere Variante ist die „Tu Quoque“ Argumentation. Bei der ein Argument dadurch zu widerlegen versucht wird, in dem man unterstellt, dass das Gegen\u00fcber ja selbst kein Deut besser sei. Eine klare Abgrenzung der verschiedenen toxischen Argumentationsmethoden ist jedoch m.E.n. nicht eindeutig m\u00f6glich und vll. bei der Bewertung von literarischen Stilmitteln sinnvoll. <\/p>\n\n\n\n

Toxische Argumentationsmethoden<\/h2>\n\n\n\n
  • „Argumentum ad personam“
    –> Du bist so bl\u00f6d, Du hast davon \u00fcberhaupt keine Ahnung<\/strong><\/li>
  • „Tu quoque“
    –> „Schreibe mir nicht vor, dass ich weniger trinken sollte, Schau Dich mal selbst an Du trinkst ja selbst zu viel“<\/strong><\/li>
  • „Brunnenvergiftung“
    –> \u201eKein vern\u00fcnftiger Mensch k\u00f6nnte so etwas behaupten!\u201c\u00a0<\/strong><\/li><\/ul>\n\n\n\n

    H\u00f6r Dich mal Reden!<\/h2>\n\n\n\n

    Nehmen wir einen einfachen Vorwurf. Bspw. sagt ein Partner seiner Freundin folgendes: „Ich m\u00f6chte nicht, dass Du vor unseren Freunden schlecht \u00fcber mich sprichst, es kr\u00e4nkt mich und es macht keinen guten Eindruck, wenn sie merken, dass Du Dich auf Kosten anderer \u00fcberheben musst.<\/strong><\/em>„<\/p>\n\n\n\n

    Eine „Ad Hominem Reaktion“ k\u00f6nnte dann wie folgt aussehen:<\/p>\n\n\n\n

    • from Veracity (mangelnde Wahrhaftigkeit)
      –> „Das habe ich nie getan, Du spinnst, kein Wunder, l\u00fcgen kannst Du ja gut“<\/strong><\/li>
    • from Prudence (mangelnde Vernunft oder Vorsicht)
      –> „Selbst Schuld, Du hast mich ja vorher auch provoziert“<\/strong><\/li>
    • from Perception (mangelnde Einsicht \/ Unwissenheit)
      –> „Du warst doch betrunken und hat das v\u00f6llig falsch wahrgenommen“<\/strong><\/li>
    • from Cognitive Skills (mangelnde kognitiven F\u00e4higkeiten)
      –> „Das kannst Du \u00fcberhaupt nicht beurteilen!“<\/strong><\/li>
    • from Morals (mangelnde moralische Grunds\u00e4tze).[6]
      –> „Na klar, und das sagt genau derjenige der seiner Freundin nicht mal was zum Jahrestag schenkt“.<\/strong><\/li><\/ul>\n\n\n\n

      Sicherlich gibt es noch viele andere Varianten, aber diese Beispiele zeigen gut wie aggressiv und toxisch eine unsachliche Antwort aussehen kann. Wer nicht inhaltlich auf einen Vorwurf eingehen kann, wem die argumentativen Mittel dazu fehlen sich zu entschuldigen oder sich zu erkl\u00e4ren, dem bleibt nur das letzte Ressort des pers\u00f6nlichen Angriffs. Das macht es leicht, die Diskussion zu beenden und dient dem eigenen Selbstschutz. Wer einen (vermeintlichen) mit einem Gegenangriff beantwortet der gibt nat\u00fcrlich erstmal keine Fehler zu, verliert vermeintlich nicht an Ansehen und glaubt – jedenfalls f\u00fcr den Moment – eine gute L\u00f6sung gefunden zu haben.<\/p>\n\n\n\n

      Subversiv aggressives Verhalten und passive Aggressivit\u00e4t sind gef\u00e4hrlich<\/h2>\n\n\n\n

      Dennoch ist das Ad Hominem Verhalten toxisch und gef\u00e4hrlich. Und irgendwas bleibt im Zweifel davon h\u00e4ngen, dass das Gespr\u00e4ch vergiftet und das Finden einer L\u00f6sung dauerhaft erschwert „Semper aliquid haeret“. Es ist aggressiv. Abwertend und kann der Ausgangspunkt einer Konstellation sein, die sich zunehmend in k\u00fcnstlich konstruierten Fronten verliert. Wenn daraus kein gemeinsamer Weg gefunden wird, ist das Beenden der Argumentation, des Gespr\u00e4chs und letztlich der Verbindung die einzige sinnvolle L\u00f6sung. <\/p>\n\n\n\n