Ohne Worte. Was für ein absolutes Chaos.
Frauen und „Freundinnen“ nutzen gern die „Ad Hominem“ Aggression
Männer sicherlich auch, aber darüber kann ich gerade nicht berichten. Man könnte sagen es ist die Definition eines toxischen Menschen. In jedem Fall ist es ein wesentlicher Bestandteil der Agitation eines toxischen Menschen, die versucht subversive Aggression auf andere auszuüben und dabei meist auch penibel genau darauf achtet sich selbst, als Opfer darzustellen. Ein Teil dieses Verhaltens ist das ziemlich perverse „Argumentum ad hominem“. Aber was ist es und warum ist es so besonders perfide?
Gemäß Definition beschreibt ein Argumentum ad hominem eine „Beweis[führung] [bezogen] auf einen Menschen)“. Es ist damit ein klassisches Scheinargument in einer Diskussion meist einem Streit. Der gängige Tenor in der Forschung zu Diskursanalyse zeigt, dass das Hauptproblem des Streitens daran liegt, dass man in seinem Verlauf den eigentlichen Gegenstand verlässt. Eine Unvereinbarkeit und Unauflöslichkeit eines Streits ist daher meist darin begründet, dass man sich irgendwann über zwei gänzlich verschiedene Themen streitet. Doch wie kommt es dazu? Eine Antwort darauf kann das Ad Hominem Verhalten liefern.
Missbräuchliches Ad Hominem
Als missbräuchliches ad hominem (abusive ad hominem) kann diejenige Argumentationsweise bezeichnet werden, bei der eine Person unmittelbar angegriffen wird, um alle ihre Behauptungen zurückzuweisen. Diese Argumentation weist das Muster auf: „X ist ein schlechter Mensch, deshalb sollte man ihm keinen Glauben schenken“.
Wikipedia
Hierbei gibt es verschiedene Angriffsziele des Scheinarguments, die jedoch alle gemein haben die Glaubwürdigkeit oder Kredibilität des Gegenübers zu schmälern und damit das zuvor Gesagte, meist dem sich konfrontierten Argument oder Vorwurf, in seiner Wertigkeit zu mindern. Zudem gibt es auch die „Ad Personam“ Argumentation bei der weniger generalisierte, sondern verstärkt persönliche Merkmale in die Gegenargumentation aufgenommen werden. Die „Ad Personam Reaktion“ führt meist zu klassischen Beleidigungen. Eine weitere Variante ist die „Tu Quoque“ Argumentation. Bei der ein Argument dadurch zu widerlegen versucht wird, in dem man unterstellt, dass das Gegenüber ja selbst kein Deut besser sei. Eine klare Abgrenzung der verschiedenen toxischen Argumentationsmethoden ist jedoch m.E.n. nicht eindeutig möglich und vll. bei der Bewertung von literarischen Stilmitteln sinnvoll.
Toxische Argumentationsmethoden
- „Argumentum ad personam“
–> Du bist so blöd, Du hast davon überhaupt keine Ahnung - „Tu quoque“
–> „Schreibe mir nicht vor, dass ich weniger trinken sollte, Schau Dich mal selbst an Du trinkst ja selbst zu viel“ - „Brunnenvergiftung“
–> „Kein vernünftiger Mensch könnte so etwas behaupten!“
Hör Dich mal Reden!
Nehmen wir einen einfachen Vorwurf. Bspw. sagt ein Partner seiner Freundin folgendes: „Ich möchte nicht, dass Du vor unseren Freunden schlecht über mich sprichst, es kränkt mich und es macht keinen guten Eindruck, wenn sie merken, dass Du Dich auf Kosten anderer überheben musst.„
Eine „Ad Hominem Reaktion“ könnte dann wie folgt aussehen:
- from Veracity (mangelnde Wahrhaftigkeit)
–> „Das habe ich nie getan, Du spinnst, kein Wunder, lügen kannst Du ja gut“ - from Prudence (mangelnde Vernunft oder Vorsicht)
–> „Selbst Schuld, Du hast mich ja vorher auch provoziert“ - from Perception (mangelnde Einsicht / Unwissenheit)
–> „Du warst doch betrunken und hat das völlig falsch wahrgenommen“ - from Cognitive Skills (mangelnde kognitiven Fähigkeiten)
–> „Das kannst Du überhaupt nicht beurteilen!“ - from Morals (mangelnde moralische Grundsätze).[6]
–> „Na klar, und das sagt genau derjenige der seiner Freundin nicht mal was zum Jahrestag schenkt“.
Sicherlich gibt es noch viele andere Varianten, aber diese Beispiele zeigen gut wie aggressiv und toxisch eine unsachliche Antwort aussehen kann. Wer nicht inhaltlich auf einen Vorwurf eingehen kann, wem die argumentativen Mittel dazu fehlen sich zu entschuldigen oder sich zu erklären, dem bleibt nur das letzte Ressort des persönlichen Angriffs. Das macht es leicht, die Diskussion zu beenden und dient dem eigenen Selbstschutz. Wer einen (vermeintlichen) mit einem Gegenangriff beantwortet der gibt natürlich erstmal keine Fehler zu, verliert vermeintlich nicht an Ansehen und glaubt – jedenfalls für den Moment – eine gute Lösung gefunden zu haben.
Subversiv aggressives Verhalten und passive Aggressivität sind gefährlich
Dennoch ist das Ad Hominem Verhalten toxisch und gefährlich. Und irgendwas bleibt im Zweifel davon hängen, dass das Gespräch vergiftet und das Finden einer Lösung dauerhaft erschwert „Semper aliquid haeret“. Es ist aggressiv. Abwertend und kann der Ausgangspunkt einer Konstellation sein, die sich zunehmend in künstlich konstruierten Fronten verliert. Wenn daraus kein gemeinsamer Weg gefunden wird, ist das Beenden der Argumentation, des Gesprächs und letztlich der Verbindung die einzige sinnvolle Lösung.
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